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NIKOLAY LUKIN

«Ловец последнего луча последнего заката

NIKOLAY LUKIN

Plattenbauten, Soldaten, Kinder, Wölfe, Kriegswaffen. Scharf konturiert, teilweise auf die rohe Leinwand gesetzt mit deutlicher Assoziation zu stark vergrößerten Digitalfotos. Allen gemeinsam ist die apokalyptische Stimmung, die Trostlosigkeit sowjetischer Hinterlassenschaften, Einsamkeit. Äußerlich handeln sie von seiner Heimat, der postkommunistischen Ukraine, einem Land der Umbrüche, voller Möglichkeiten, Gefahren, Konflikte, Gegensätze, zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Soweit mag man sie als kritische Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen und politischen Situation lesen. Wäre da nicht die zweite Stimme, das Kind. Immer wieder taucht ein kleiner Junge auf, in dem man unschwer das Alter Ego des Künstler erkennten kann. In seinem großformatigen Diptychon „Ausgangssperre“ stehen im rechten Bild seelenlose Plattenbauten vor dem bleigrauen Horizont, im Vordergrund ein verlassenes Spielzeugauto. Ansonsten nichts, keine Menschen, keine Tiere, keine Pflanzen. Im linken Teil  kauert der Junge auf dem Boden, eingesperrt in eine winzige Kammer, in der er nicht mal stehen könnte. Neben ihm liegt ein Wolf. Beide sehen aus dem Bild auf ein Ziel in der Ferne. In den Augen des Jungen ist Wut, der Wolf beobachtet und ist in Bereitschaft. Und plötzlich sind es Seelenbilder, die von Ohnmacht, Ausweglosigkeit und Einsamkeit handeln - und von Wut. Ein stiller Aufruhr, ein Kampf ohne Waffen. Der feinsinnige Kampf eines Künstlers aus der ironischen Distanz seiner intellektuellen Perspektive. So sind Lukins Werke empfindsam und brutal zugleich, spiegeln das Persönliche im Gesellschaftlichen und schaffen dadurch eine Kunst von großer und zeitloser Allgemeingültigkeit.

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